Von Brauern und Mälzern werden eine ganze Reihe an Fähigkeiten erwartet
(djd). Das Tätigkeitsfeld, mit dem sich Brauer und Mälzer beschäftigen, ist selbst Außenstehenden rasch erklärt: Bier brauen. Doch der Prozess, in dem aus Wasser, Malz, Hopfen und Hefe ein vielfältiges Endprodukt entsteht, ist bedeutend komplexer. Welche Variationsmöglichkeiten sich bieten, zeigt die steigende Anzahl der Traditionsprodukte. Dem Deutschen Brauer-Bund (DBB)** zufolge werden derzeit rund 6.000 verschiedene Biere in über 1.400 deutschen Braustätten hergestellt.

Foto: djd/Brauerei C. & A. Veltins
Vielseitigkeit ist gefragt
Der Weg von der Gerste über Malz und Maische bis hin zur Würze und dem finalen Sud wird vom Fingerspitzengefühl der Brauer und Mälzer bestimmt. „Bierbrauen ist viel mehr, als nur die vorhandenen Zutaten zusammenzuführen. Es kommt auf individuelle Rezepte und den perfekten Brauprozess an“, so Walter Bauer, Technik-Geschäftsführer der Brauerei C. & A. Veltins. Zudem spielen auch chemische und biologische Prozesse eine wichtige Rolle bei der Bierherstellung: Denn Alkohol und Kohlensäure, die maßgeblichen Parameter des klassischen Bieres, entstehen erst durch Gärungsprozesse der zugesetzten Hefe, bei denen Lagerzeit und Temperatur ausschlaggebend sind. Für das jahrhundertealte Handwerk stehen den Brauern und Mälzern heute modernste Technologien zur Verfügung. Damit der Produktionsprozess reibungslos verläuft, gehört auch das Bedienen und Instandhalten der Maschinen zu den täglichen Arbeitsaufgaben. Deshalb sind vielseitige Fähigkeiten gefragt, um die beliebte Ausbildung absolvieren zu können: „Biologische und chemische Kenntnisse sind ebenso wichtig wie technische und physikalische“, so Bauer, der selbst Braumeister ist.

Foto: djd/Brauerei C. & A. Veltins
Brauer und Mälzer – Spannende berufliche Perspektiven und Fortbildungsmöglichkeiten
Während ihrer Ausbildung durchlaufen die Veltins-Azubis jeden Schritt der Bierherstellung, um den traditionellen Brauvorgang von der Pike auf zu erlernen. Ihr Weg führt sie vom Sudhaus bis in das Labor und die Mälzerei. Dabei sind das Entnehmen von Proben neuer Malzlieferungen, das Spindeln der Würze, um ihren Extraktgehalt zu überprüfen, oder das Überwachen der Entstehung von Braumalz aus Gerste nur einige der Aufgaben. Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung warten internationale Berufsperspektiven und weitere Fortbildungsmöglichkeiten auf die Experten. Die Brauerei etwa bietet seit 2018 die Kombination der Ausbildung mit dem dualen Bachelorstudium der Getränketechnologie an. „Nach einer 15-monatigen praktischen Ausbildung in der Brauerei beginnt das reguläre Studium an der Hochschule in Geisenheim. Während der Semesterferien kehren die Azubis nach Grevenstein zurück, um weitere praktische Ausbildungsabschnitte zu absolvieren“, erklärt Walter Bauer das Konzept.